Alumni Stories – Katharina Braun
Shownotes
Influencer-Interviews im Akkord
Einstieg in die Freelance-Tätigkeit
Effiziente Ablagestruktur und Dokumentation
Schwarz-Weiß-Denken in Medienblasen
Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg
Isolation und Austausch im Alltag
Selbstständigkeit ist eine Typenfrage
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Nora Feist: In den vielen Jahren, die es Mashup-Communications mittlerweile gibt, haben uns zahlreiche spannende Menschen auf unserem Weg begleitet und unsere Agentur mitgeprägt. Doch wie ergeht es unseren ehemaligen Mitarbeitenden eigentlich? Wohin hat es Sie nach Mashup verschlagen? Und arbeiten Sie noch immer im Bereich PR und Brand Storytelling? Oder meistern Sie ganz andere Disziplinen? Unsere heutige Alumni Katharina war fast vier Jahre Beraterin bei Mashup. Mittlerweile ist sie als PR-Freelancerin tätig und möchte diese Freiheit nicht mehr eintauschen. Welche Vorteile eine Selbstständigkeit hat, wer ihre Traumkunden sind und was sie bei Mashup mitgenommen hat, erfahrt ihr jetzt. Herzlich willkommen zu einer neuen Aufnahme von unseren Alumni-Stories, diesmal mit Katharina. Und hallo! Gleich mal die Frage, wir springen direkt rein. Wie bist du eigentlich damals zu Mashup gekommen und vielleicht dann auch anschließend, ja, was hast du irgendwie besonders gut oder auch schlecht in Erinnerung, Was nimmst du irgendwie mit aus der Zeit?
Katharina Braun: Ich bin damals zu Mashup gekommen, nachdem ich beim Vize Magazine gearbeitet habe. Das war ziemlich direkt danach. Es gab ganz schön viele Jobangebote, weil Vize im Lebenslauf immer ganz gut ist. Ich glaub, das war auch so mit ein Grund, warum ihr mich jemals haben wolltet. Ich hatte noch quasi keine PR-Erfahrung. Hab Social Media, damals schon so ein bisschen Influencer. Aber eben wenig PR. Events waren auch dabei, genau.
Katharina Braun: Und das war, glaub ich, das, warum ihr dann gesagt habt, na ja, vielleicht passt das auch, ist ja auch Kommunikation. So bin ich dann bei euch gelandet. Und das ist auch im Prinzip eigentlich schon das, was die Zeit bei euch ausgemacht hat. Weil ich wirklich immer machen durfte, was ich machen wollte. Also ich konnte zwar vielleicht noch nicht Business Development, aber ich durfte ins Business Development Team. Ich habe noch keine Erfahrung gemacht, Angebote zu schreiben, aber ich hatte voll Bock drauf und dann habt ihr mich das halt machen lassen. Und das war glaube ich das, was mich am meisten begeistert hat. Ich habe mich einfach laufen lassen und habe mich eher gefreut, wenn ich proaktiv angekommen bin.
Katharina Braun: Ich will aber noch mehr machen. Das war vielleicht auch manchmal nervig. Aber genau.
Nora Feist: Nee, lieber so und man kann dich stoppen. Als man kommt und sagt, wie wäre es denn, dann kriegst du so einen negativen Vibe. Ich glaube, du hast mich, wir haben ja ein Vorgespräch auch gehabt, da hattest du mich ja auch gefragt, was ich von dir in Erinnerung habe. Und tatsächlich ist es genau dieses auch, dass es einfach so cool ist und das war bei dir so, wenn jemand halt kommt und Bock hat und sagt, wie sieht's denn aus, kann ich da nicht auch mal mit reinschnuppern, kann ich da nicht auch mit helfen und so weiter und dann einfach so zu machen und das ist tatsächlich was mich auch begeistert hat so. Genau, du hast nämlich tatsächlich auch bei uns, haben wir nicht relativ am Anfang gleich auch irgendwie ein Event gehabt?
Katharina Braun: Ja, das war total verrückt, weil ich hatte ziemlich schnell schon meinen ersten Kick-off, das war mit Xucker. Das war dann auch mein erster Kunde, ich war fürchterlich aufgeregt. Und dann hatte ich mit Carola zusammen das Wired-Event, das Relaunch-Event. Und das war ja ein riesen Megading, was ja dann irgendwie im Laufe der Arbeit auch immer größer und größer wurde, wo wir gar nicht gerechnet haben. Und genau, das waren die beiden Projekte, die als erstes kamen, wo ich auch ziemlich ins kalte Wasser geworfen wurde, was aber beides gut geklappt hat. Also
Nora Feist: ja, ich fand auch das Besondere am Wired-Event war ja, dass wir nicht nur sozusagen so die typische Pressearbeit gemacht haben, also da Journalistinnen eingeladen und dann irgendwie das Management von denen, sondern wir haben ja das ganze Ding auch konzipiert. Es ging ja auch darum, dieses Event zu gestalten. Dann haben wir innovative Start-ups oder Unternehmen da so herangeholt, weil die Wired wollte ja irgendwie dafür stehen, so für Neuartigkeit, neue Technologien, Innovation. Und das sozusagen auch noch zu gestalten, Das war, glaube ich, das Spannende.
Katharina Braun: Ja, das war schon viel, weil es einfach auch nur diese Experiences waren, die die dann haben wollten. Und da hatten wir dann so unterschiedliche Ecken, wo man eben die innovativen Experiences erleben konnte und die erstmal finden.
Nora Feist: Eine VR-Brille, ganz neu damals.
Katharina Braun: Ja, stimmt. Und so eine Roller, ich weiß gar nicht mehr, so ein E-Roller, den es irgendwie aber jetzt, glaube ich, auch nicht mehr gibt und mit allen Dienstleistern eben. Also es war wirklich von vorne bis hinten die komplette Event-Organisation. Das war schon außergewöhnlich, dass wir da wirklich so freie Hand auch hatten. Das Budget ist ja dann auch immer größer geworden. Wir hatten ja am Anfang, ich glaube, sie hätten uns gesagt, 20.000, 30.000 Euro. Am Ende waren es so 100.000.
Nora Feist: Was aber auch normal ist für so ein Event.
Katharina Braun: Ja, ja, total. Aber das zeigt dann halt auch, dass von denen immer mehr Wünsche oben drauf kamen. Mit unserer Planung wären wir, glaube ich, ganz gut hinbekommen. Aber als wir dann auch noch diese Experiences haben wollten und einen Top-Moderator und dann musste es aber auch noch mit Video aufgenommen werden. Es wurde einfach immer mehr. Aber das war echt cool.
Nora Feist: Und bei Xucker, für die, die Xucker nicht kennen, also Zucker mit X geschrieben. Eine Zuckeralternative, ich glaube Xylit ist das, der Inhaltsstoff.
Katharina Braun: Genau, Xylit und Erythrit.
Nora Feist: Genau, da habt ihr oder du nicht nur die PR gemacht, sondern im Prinzip ging es ja auch nochmal Content Marketing und auch Influencer. Auch Events, ne?
Katharina Braun: Ja, das Weihnachtsbacken hat mit Influencern. Da denke ich auch immer noch gern dran, weil ich habe immer noch mit den Influencerinnen, die damals da waren, Kontakt und buche die auch manchmal immer noch für andere Projekte. Und kriegt dann natürlich auch einen netten Preis, weil man kennt sich so lange und das ist irgendwie ganz schön. Aber genau, Xucker guckt auch noch. Xucker ist auch sehr erfolgreich. Und Xucker hat wahnsinnig Spaß gemacht. Ich weiß nicht, ich glaub, ihr wart beide dabei beim Kick-Off, du und Miriam.
Nora Feist: Ich meine, ich war nicht beim Kick-Off, aber doch, ich war bei Xucker auf jeden Fall vor Ort.
Katharina Braun: Ich glaube, ihr wart beide da. Das war auch mein erster und ich war so aufgesegt und hab irgendwie vorher schon drei Tage lang recherchiert, was ihr Erythrit und was Xilit sind und hab die danach ganz schön Fragen mit bombardiert, die im Endeffekt vielleicht auch gar nicht so wahnsinnig wichtig waren für die PR, aber es war für die Kunden, dass die gemerkt haben, wir haben Interesse daran.
Nora Feist: Ja, das ist immer gut, wenn man sich schon ein bisschen vorher auskennt. Natürlich will man es an jeden ganz viel wissen, aber man möchte natürlich auch vorher schon mit Wissen glänzen. Und woran ich mich auch erinnere, ist tatsächlich auch Stichwort Influencer Relations. Wir haben ja damals wahnsinnig viele Interviews gemacht mit Influencern. Und ich habe das Gefühl gehabt, du hast es im Akkord sozusagen gemacht. Man konnte gar nicht so schnell einstellen, wie du die Interviews gemacht hast. Also es waren immer diese zehn Fragen an oder wir haben ja dann auch manchmal eine Rubrik gehabt, sodass wir unsere Lieblings-Influencer quasi dann irgendwie vorgestellt haben.
Katharina Braun: Also da hatten wir auch Daria Daria. Finn Kliemann hatten wir auch. Das war damals... Der war damals noch so... Der hat noch so Do-It-Yourself-Sachen gemacht und war da irgendwie ganz verrückt. Und Das ist ganz cool, weil die Influencer waren damals so im Prinzip. Und ich bin Kiemann, ja gut, wir wissen alle. Wo ich jetzt eigentlich hinaus bin.
Katharina Braun: Aber er kommt ja gerade auch wieder. Aber Daria Daria zum Beispiel, also Daria D. Heißt sie, glaube ich. Die ist ja super, super früh.
Nora Feist: Ich glaube, sie heißt eigentlich Madeleine, oder?
Katharina Braun: Madeleine und Daria D.
Nora Feist: Witzigerweise, ich folge nicht vielen Influencern, aber ihr folge ich.
Nora Feist: Ich habe neulich auch gelesen, dass sie gar nicht mehr als Influencerin in dem Sinne gesehen werden will, weil sie ja viel mehr jetzt macht. Aber ja, damals hatten wir auch eine schöne Kooperation mit, ich glaube, MyPostcard oder sowas mit ihr. Vielleicht jetzt mal sehr Umschwung. Also du hast ja bei uns, ich glaube, fast vier Jahre gearbeitet. Von 2014 bis 2018. Ja, genau. Dann musstest du, auch weil es dir nicht gut ging, gesundheitlich gehen. Oder beziehungsweise du hast gesagt, ich mache jetzt den Schritt, ich muss jetzt erst mal gesund werden.
Nora Feist: Was hast du danach dann gemacht?
Katharina Braun: Ja, genau. Ich hatte ja, ich hatte mit psychischen Problemen zu tun, hatte ein Burnout und war alles ein bisschen viel, nicht nur ihr. Nicht nur der Job, sondern auch das Privatleben war es einfach zu viel. Dann musste ich mich rausziehen. Dann bin ich, ich glaube, es waren neun Monate, die ich wirklich raus war. Und bin dann zu einer anderen Agentur, die damals gestartet sind. Die wollten mich damals haben, weil sie selber ja nicht aus der Agentur, aus dem Agenturbereich waren und eine Agentur aufbauen wollten, wo ich dann eben unterstützen sollte und so ein bisschen Struktur reinbringen sollte. Aber Agentur ohne Agentur-Bullshit. Ja, da war ich dann mal kurz, hab denen ein bisschen geholfen und hab gemerkt, ich muss mich selbstständig machen.
Katharina Braun: Das fing dann so ganz langsam an, dass ich erst mal mit einer Freundin, Freelancerin, die ist eigentlich eine Freundin von früher, und die ist auch PR-Beraterin, hat eine PR-Agentur und hat mich für kleine Projekte dazu geholt. Da hab ich dann z.B. Mal eine Redaktionstour gemacht mit ihr. Hab das aber auf selbstständigen Basis angefangen, hab damals noch Arbeitsschlussgeld 1 bekommen. Also konnte ich ein bisschen reinfühlen, ob ich das überhaupt will, ohne dass ich große Geldprobleme hatte. Weil am Anfang hast du ja auch noch nicht so große Aufträge. Und das kann man ja ein Jahr machen. Du kannst ja dann dich abmelden für einige Tage und die Tage, in denen du dann auf Freelancer-Basis arbeitest, die kannst du dann abziehen von deinem Arbeitslosengeld.
Nora Feist: Das wusste ich gar nicht. Das ist gut zu wissen für andere.
Katharina Braun: Das Einzige, was man beachten muss, ist, dass man die Krankenkasse in der Zeit selber zahlen muss. Das heißt es kommt dann nach hinten raus, was rauf und man muss natürlich auch Steuern zahlen.
Nora Feist: Das heißt, man muss auch organisiert sein. Das war ja auch immer Ganz am Anfang, bevor wir dann quasi, Miriam und ich, uns dann Geschäftsgehälter sozusagen ausgezahlt haben und eher auch selbstständiger gearbeitet haben, war das tatsächlich auch mal dieses Ding, leg dir immer für die Steuer alles zur Seite, weil wenn du das alles ausgibst, dann kommt das dicke Ende ab.
Katharina Braun: Ja, genau. Dadurch war das ganz gut, weil die Summen waren noch nicht so groß. Vielleicht pro Monat habe ich 800 Euro dazu verdient und wusste aber, von den 800 Euro gehören mir gar nicht 800 Euro, sondern vielleicht nur 400-500 Euro, wenn es hochkommt. Das habe ich dann mit Susanne gemacht. Susanne Schlösser heißt sie, macht jetzt mittlerweile was anderes. Sie macht mehr Management von Künstlern.
Nora Feist: Achso, aber sie hat auch Schlösser PR, oder?
Katharina Braun: Schlösser PR gibt es nicht mehr so, sie ist jetzt eben Managerin, Künstlermanagerin und so im Gesundheitsbereich. Das war aber ganz gut, weil ich das eben ein Jahr gemacht habe, ungefähr mit ihr, solange ich meinen Arbeitsflug nicht ernst bekommen habe. Und dann kamen halt die größeren Aufträge. Coachek kam dann. Coachek war ja bei MSH auch einer. Die brauchten dann Unterstützung. Die waren direkt schon sehr groß. Also da habe ich dann Head of Marketing gemacht und habe im Prinzip alles, was so bei Kommunikation reinkam, gemacht für die auch relativ lange, bis die dann gekauft wurden.
Nora Feist: Und hast du denn bei Dadir auch schon dann irgendwann Unterstützung geholt?
Katharina Braun: Ja, ich weiß gar nicht, wie schnell das kam. Also ich bin ja jetzt seit sechs Jahren, Selbstständig, ich glaube seit vier Jahren ist Johannes dabei.
Nora Feist: Der auch bei uns mal war.
Katharina Braun: Genau, den habe ich irgendwann dazu geholt. Der hat ja bei euch auch aufgehört und hat dann genau das gleiche Modell gemacht. Arbeitslosengeld und wurde von mir gleichzeitig für ein paar Aufträge mit reingeholt. Und das machen wir auch immer noch. Also da haben wir jetzt gerade haben wir einen Solar-Dachziegel-Kunden zusammen und werden jetzt demnächst auch Readly zusammen machen.
Nora Feist: Was wir auch mal als Kunden früher hatten. So treffen sich die Welten wieder. Ich finde es so witzig, weil ich – manchmal nerve ich meinen Freund damit, weil ich dann immer so bei bestimmten Sachen sage, guck mal, das ist doch mal unser Kunde, ach guck mal, das war doch unser Kunde.
Nora Feist: Er dann so, was hattet ihr alles für Kunden? Ja, es waren viele Kunden. Wir haben die manchmal auch groß gemacht.
Katharina Braun: Ja, total. Ich meine, mit Readly haben wir damals den Deutschland-Lounge betreut. Die haben mich ja auch angefragt und wussten gar nicht. Die Person, die mich angefragt hat, wusste gar nicht, dass ich das drüber gemacht habe. Wissen Sie? Das war einfach ein lustiger Zufall. Aber ja, ich meine, Mashup, Startup-PR, und wenn dann, dann läuft man sich ganz häufig irgendwie auch mal wieder über den Weg, weil die Startup-Welt ist ja doch echt klein.
Nora Feist: Ja, wobei, genau, du bist ja auch, glaube ich, auch mit in der Phase dabei gewesen, als wir auch so ein bisschen auch so einen Umbruch gemacht haben. Also von der, sagen wir mal, reinen PR für mehr, also so digitalen Startups, hin eigentlich dann auch nochmal zu so einem Storytelling. Also das war ja auch so der Prozess, den wir bei unserer berühmten Porto fahren. Durch die sogenannten Porto-Strategie, die Miriam quasi hier auf der Ordnung vorgestellt hat, deswegen nennen wir die immer noch so, mitgemacht haben. Also weil du sagst ja auch, Du hast mir auch gesagt, dass du Teile vom Storytelling, was wir gemacht haben, auch mitnimmst. Also nicht komplett so, wie wir es machen, aber dass du Storytelling-Elemente mit reinnimmst.
Katharina Braun: Ja, das war natürlich cool, auch das Buch und am Buch mitarbeiten zu dürfen und da wieder was Neues aufschnappen zu können. Das war schon cool. Ja, ich nehme davon Teile. Es war mir für meine Arbeit ein bisschen verspielt. Mit den Mentorentypen? Mit den Mentorentypen, genau. Ich habe aber trotzdem natürlich, weil wenn du PR machst, kommst du Storytelling gar nicht drumherum. Das ist ja einfach der Kern. Und gerade, wer sind die Adressaten, wer ist der Held? Ich nenne es vielleicht anders, aber es sind natürlich schon noch diese Elemente.
Katharina Braun: Und auch meine Dokumente, also meine Strategien zum Beispiel, sind auch immer noch ähnlich aufgebaut. Ich habe das natürlich so lange gemacht, und die Strategien haben einfach Sinn ergeben. Ja.
Nora Feist: Danke. Es ist ja auch ein Kompliment, wenn du nicht sagst, alles war blöd und ich mache alles anders. Kann man natürlich auch machen, aber wenn man sagt, eigentlich macht das total Sinn, was es ja auch tut, warum sollte man auch so was mitverwenden?
Katharina Braun: Und gerade auch, was ich wirklich mitgenommen habe vom Learning her, ist der ganze Aufbau von Ablagen. Das klingt total langweilig, aber das prügel ich auch jedem Kunden rein. Macht eine ordentliche Ablage, habt eine ordentliche Dokumentenstruktur, bitte benennt eure Dateien richtig. Das ist wichtig, auch genau mit den Listen. Ich habe kein Tool mehr, wo ich festhalte, wann ich mit wem gesprochen habe. Aber ich halte das immer noch fest und schreibe auf, führe Listen, wann der letzte Kontakt mit welcher Redakteurin war oder mit welcher Fablist. Und das ist natürlich was, was ich bei euch gelernt habe und was total drin ist. Das ist für
Nora Feist: Das auch total wichtig, als wenn man dann so denkt, "oh Gott, wann habe ich denn gesprochen, da kann ich mich jetzt, gar nicht dran erinnern. Was hat er denn gesagt und so." Ja, auf jeden Fall.
Nora Feist: Wir haben inzwischen auch andere Tools. Wir arbeiten auch gar nicht mehr mit allen Tools, die wir damals hatten. Aber natürlich muss es irgendwo festgehalten werden. Und jetzt, also du sagst, du bist jetzt eben schon seit sechs Jahren selbstständig. Was ist so dein Fokus an Kunden?
Katharina Braun: Das ist total unterschiedlich. Aber ich sage eigentlich immer super cheesy. Meine Kunden müssen die Welt ein bisschen besser machen und nicht schlechter. Und jetzt zum Beispiel habe ich gerade Love Honey an Land gezogen, die machen Womanizer und We-vibe, also Sextoys. Das macht auch die Welt ein bisschen besser. Dann habe ich Solardachziegel, gerade, von Autark. Und die sind natürlich auch für Nachhaltigkeit. Dann sind hauptsächlich so Consumer Tech, die Menschen hier auf das Leben vereinfachen oder schon mal zu machen.
Katharina Braun: Das ist viel im Nachhaltigkeitsbereich, wobei ich das Wort nachhaltig nicht mehr so benutzen möchte.
Nora Feist: Naja, weil es halt austauschbar ist. Das ist glaube ich dann die Schwierigkeit, wieder da eigentlich den eigentlichen USP rauszuziehen. Nachhaltigkeit allein ist es nicht mehr.
Katharina Braun: Nee, also alle sind ja im Prinzip Irgendwie nachhaltig. Deswegen ist es Green Tech hauptsächlich. Das fing bei Mashup auch schon an damals. Und halt Gesundheitsthemen, die sind auch immer noch ganz groß. Da wird jetzt auch noch was kommen in Richtung Menopause und Kinderwunsch. Kinderwunsch hatte ich ja damals bei euch auch schon mit Kinderwunsch-Tage.
Nora Feist: Das war auch ein aufregendes Projekt. Das war ein sehr kontroverses Projekt innerhalb der Agentur, weil es gab Menschen wie du, die das total gut und wichtig fanden. Wir haben es auch gemacht. Aber auch Menschen, die gesagt haben, ich arbeite daran mit, aber ich möchte nicht genannt werden. Und es gab auch Menschen, die gesagt haben, nein, ich möchte, ich distanziere mich davon und ich möchte damit auch nichts zu tun haben. Und das ist auch völlig okay. Also man muss ja nicht hinter allem stehen. Es gibt ja auch Sachen, die wir grundsätzlich abgelehnt haben, die wir gar nicht gemacht haben.
Nora Feist: Aber in dem Falle war es eben so, dass es da auch unterschiedliche Meinungen gab. Und das hat man bei den Journalistinnen ja auch gemerkt.
Katharina Braun: Also zu Recht, genau. Ich wollte gerade sagen, zu Recht. Also die Kinderwunschtage gibt es immer noch, die halten jetzt allerdings anders und die waren kontrovers, weil es eben Kinderwunschbehandlungen geht, die in Deutschland nicht so erhältlich sind. Ich war ja genau damals zu der Zeit in Kinderwunschbehandlung. Also war das für mich auch super spannend. Da war ich auch ein bisschen opportunistisch unterwegs, logischerweise. Hab auch gute Kontakte geknüpft, die mir in der privaten Kinderwunschvereinigung geholfen haben.
Katharina Braun: Aber natürlich hab ich da auch gesehen, ich weiß noch, der FAZ-Attentäter war einfach traurig. Die waren so konservativ und haben das so wahnsinnig zerrissen. Natürlich gab es da auch Kritikpunkte, die man durchaus nennen konnte und durfte. Aber da geht es halt auch Menschen, für die das der letzte Schritt ist und für die das ganz ganz ganz schlimm ist.
Nora Feist: Die das eben nicht mal eben so machen.
Katharina Braun: Genau, genau. Und das war schon hart. Das war auch genau der Zeitpunkt, Caro hat ja dann übernommen, das war genau der Zeitpunkt, wo ich dann gesundheitlich raus will. Genau aus diesem Punkt heraus. Wegen der Kinderwunschbehandlung und dem Ganzen. Das passt zeitlich irgendwie ganz gut zusammen.
Nora Feist: Ja, aber bist du zum Beispiel der Meinung oder auch aus deiner Erfahrung heraus, dass solche Themen heutzutage besser wahrgenommen werden? Oder weißt du, was ich meine? Also Ich finde, wir sind ja noch mal in diesen sechs Jahren beispielsweise noch mal Schritte nach vorne gegangen. Also das Thema Menopause, was du ja gerade erwähnt hast, sehe ich inzwischen überall. Und vorher war das irgendwie so ein Tabuthema. Und jetzt, also es gibt so Themen, die halt jetzt immer mehr auch so in die Öffentlichkeit rücken und wo ich dann auch das Gefühl habe, dass es PR-technisch noch mal einfacher ist, weil da vielleicht auch offenere Journalisten sind.
Katharina Braun: Also ich muss sagen, PR-technisch fand ich es früher leichter, als es noch Tabus waren, weil dir dann eher zugehört wird.
Nora Feist: Ja, es ist einfacher, wenn du Gegenwind bekommst.
Katharina Braun: Genau, es ist einfacher, einen Schreckmoment zu erzeugen, als über Sachen zu sprechen, über die viele gerade sprechen. Gleichzeitig finde ich aber auch, dass die Schere zwischen die Leute, wir sind informiert und wollen darüber Bescheid wissen und es gibt total die Gegenpositionen größer geworden. Es gibt wenig Grautöne. Es gibt eher diese Bubbles, die existieren und die ganz klare Positionen haben. Gerade bei solchen Themen, das sind Leute, die sagen, Das interessiert mich doch nicht. Warum reden wir darüber? Gleichzeitig aber auch Leute, die total vogue sind und sehr viel über solche Sachen sprechen. Aber jemand dazwischen, der sagt, das würde mich schon interessieren, finde ich eher selten. Das drückt sich auch in den Medien total aus.
Nora Feist: Wobei es interessant ist, Es ist ja immer noch so, dass Journalistinnen Gatekeeper sind. Aber eigentlich sollten die ja neutral auch sein. Jeder hat natürlich eine Meinung, aber ich finde, es geht darum, Leute aufzuklären und erst mal offen zu sein und zuzuhören. Dann kann man immer noch schreiben, ob man das für sich sinnvoll erachtet. Aber vielleicht auch darüber nachzudenken, dass es trotzdem ja auch, wenn ich selber das nicht nutze, andere Zielgruppen gibt, die man aufklären kann. Das finde ich so ein bisschen immer noch sehr altgedacht, dann zu sagen, interessiert mich nicht, also warum soll es jetzt andere interessieren?
Katharina Braun: Ja, das stimmt. Also es kommt auch... Also ich habe gerade recht viel mit so Journalisten zu tun, die eher aus der Meinung herausschreiben. Ich weiß das aber und nutze natürlich deren Meinung für meine Zwecke.
Nora Feist: Ja, auch völlig legitim, weil man ja Erfahrung hat, mit wem kann man das Thema anbieten, bei wem könnte das gut funktionieren. Macht ja auch Sinn, das ist ja unser Job.
Katharina Braun: Aber es ist trotzdem auffällig. Ich habe vor allem eine Journalistin im Kopf, die halt absolut gar nicht mehr neutral schreibt. Die einfach sehr, sehr auffällig ist, auch in welche Richtung sie denkt, in welche Richtung sie denken will. Und da hat der Job da fehlt.
Nora Feist: Ich hatte mal eine Journalistin, die dann gesagt hat, da ging es halt Nahrungsergänzungsmittel und das hat ihr halt nicht geschmeckt, weil die Süße irgendwie fehlte. Und dann hat sie halt gesagt, ich könne mir aussuchen, ob sie gar nicht oder schlecht darüber schreibt.
Katharina Braun: Ja, das ist ja nett. Immerhin.
Nora Feist: Genau, dann hab ich sie gefragt, dann schreiben sie gar nichts. Das ist okay. Aber das ist dann schon krass, wenn man manchmal so eine Machtposition da hat.
Katharina Braun: Andererseits kann ich
Nora Feist: es auch nachvollziehen, weil ich kann mich erinnern, als ich bei der Berliner Zeitung vor Ewigkeiten war, und da war ich ja im Feuilleton, aber wenn ich ein Theaterstück schlecht gefunden habe, dann habe ich natürlich auch nicht geschrieben, wie toll ich es finde, sondern es hat natürlich auch ein bisschen Spaß gemacht, das zu verreißen. Ich kann auch so beide Positionen verstehen.
Katharina Braun: Ja, klar, ich habe das aber auch öfter. Gerade wenn man so Produktsamples rausschickt, dann hatte ich das jetzt schon recht häufig, dass die dann gesagt haben, willst du, dass ich das schreibe oder sollen wir das nicht machen? Und ich finde das eigentlich ganz nett, aber es ist für die Lesen dann natürlich irgendwie Mist.
Nora Feist: Ja, andererseits denke ich immer so, dass zumindest wenn man irgendwie im Gespräch mit Journalisten ist und ein Feedback von denen bekommt, dann kann man das auch wieder zurück an seine Kunden geben. Und denen z. B. man auch sagen, was war der Kritikpunkt? Also warum finden die das nicht gut? Und manchmal hilft es ja auch vielleicht nochmal ein Produkt zur Verbesserung vorzunehmen.
Katharina Braun: Ja, total. Das war mit einem, ich will den Namen nicht nennen, mit einem Kunden, die haben so Wassergeschmack gemacht.
Nora Feist: Ach sicher, ich weiß schon, wer es ist. Ja,
Katharina Braun: und das ist halt einfach total nett, aber es ist jetzt auch nicht
Nora Feist: Weltverändernd.
Katharina Braun: Nee, gar nicht. Die meisten, denen ich es geschickt habe, die fanden es halt auch eher so, ja, schmeckt so ein bisschen, als hätte ich einen Teebeutel im kalten Wasser liegen lassen. Und das fand ich schon sehr, sehr, sehr, sehr, sehr nett, dass sie das dann nicht so vergessen haben. Und das Feedback war Aber auch so wichtig für diesen Kunden, dass die ihre kompletten Rezepturen verändert haben.
Nora Feist: Ja, das meine ich auch.
Katharina Braun: Die sind wirklich besser geworden. Es schmeckt.
Nora Feist: Ja, also genau, ich meine auch, das müssen Sie auch anerkennen, dass sozusagen, wir arbeiten ja mit Menschen, wenn wir mit Journalistinnen sprechen. Und dann muss man natürlich auch die Meinung von denen mit akzeptieren. Aber dafür müssen eben auch Journalisten offen sein.
Katharina Braun: Ja voll!
Nora Feist: Also das gleich abzulehnen, dann bringt es auch nichts. Aber wenn sie es halt doch testen oder sich das anhören und dann sagen, ich glaube, es passt doch nicht oder sowas, dann ist es ja auch okay.
Katharina Braun: Aber da ist mir auch gerade was aufgefallen, was irgendwie ganz gut dazu passt. Gerade bei vielen Neukundenanfragen in letzter Zeit merke ich halt, dass wir nicht die Press Relations sehen, dass es Beziehungsarbeit ist und im Prinzip Öffentlichkeitsarbeit und nicht nur Press Release. Also PR bedeutet nicht Press Release, PR bedeutet Public Relation. Und das zu erklären gerade, ist vermehrt, dass es nötig ist. Und dass eben sowas auch wichtig ist, dass wenn man Feedback von den Redakteurinnen bekommt oder einfach mal ins Gespräch geht, was das für die genauso wichtig ist wie vielleicht ein Clipping.
Nora Feist: Ja, bei uns ist es so, wenn Leute, wenn du schon in der Anfrage merkst, dass sie so ganz, ganz pushy sind und so was, und dass eigentlich quasi wir nur so die PM-Raus-Sendeschleuder sind, dann haben wir da auch keinen Bock drauf. Wobei wir jetzt auch gar nicht mehr so viel mit Start-ups zu tun haben, sondern eher auch mit Kunden, die schon größer sind aus traditionellen Branchen kommen. Da ist, glaub ich, das Verständnis auch noch mal ein anderes. Da ist es ja manchmal so, dass die dann immer der Meinung sind, sie brauchen jetzt immer genau den Experten für das Thema, wo wir dann mal sagen, nee, wir müssen nicht der Experte sein, sondern es geht das große Ganze. Ihr seid die Experten, wir vermitteln nur. Also das muss man denen manchmal dann noch mal ein bisschen näher bringen, weil Ich kann ja nicht als Agentur für alles ein Experte sein. Sondern ich arbeite mir das. Oder ich weiß halt, wen es interessieren könnte.
Nora Feist: Oder wie ich die Information an den Mann bringe. Das ist ja auch was Interessantes. Also Erwartungshaltung von Kunden. Definitiv muss man die vorher abklopfen.
Katharina Braun: Und da habe ich was auch noch, das nehme ich auch mit in jedes Neukundengespräch, weil wir immer gesagt haben, naja, der richtige Erfolg oder dass es wirklich losgeht, das stellt sich so nach drei Monaten ein. Und daran hat sich auch einfach immer noch nichts geändert. Das ist immer noch so. Und das sage ich denen und das ist Erwartungsmanagement. Und da hatte ich jetzt echt letztens, da war einer so ungeduldig und das waren einfach nur drei Monate. Und Das war eine Skincare-Brand. Bei Skincare-Brands, das wissen wir, da gibt es eine Million von.
Nora Feist: Wenn du noch im Print sein willst, dann dauert es ja manchmal noch länger.
Katharina Braun: Und die drei Monate waren noch nicht und Clark wurde gekündigt, weil es dann noch nicht war. Mir wurde einfach nicht genug zugehört. Ich meine das schon ernst, wenn es drei Monate sind. Und das ist echt immer noch so.
Nora Feist: Manchmal kommen Anfragen irgendwie ein Jahr später oder so. Julia hat gerade eben gesagt, sie hat gerade eine Anfrage von einer Journalistin bekommen, weil die zum Thema 4-Tage-Woche was schreiben möchte. Julia hat bestimmt vor einem Jahr oder noch länger mal so Gastbeiträge zum Thema 4-Tage-Woche gehabt. Jetzt kommt sie um die Ecke, weil sie das gefunden hat. Manchmal dauern Themen auch nochmal länger.
Katharina Braun: Ja, total. Ich war jetzt drei Jahre an einem Zeitredakteur dran. Und immer wieder, immer wieder, dann passte es irgendwie nicht. Die Zeit hat ja auch nicht besonders viel Platz im Wirtschaftsteil. Und jetzt klappte das dann doch und es war alles ganz toll. Ja, es war dann doch wieder nichts, aber es ist halt einfach eine Geduldsarbeit. Ich bin mir sicher, dass es im nächsten Jahr klappen wird.
Nora Feist: Ich denke auch. Ich hatte meine Story mit meinem Dessous-Atlas etwas in der Bildzeitung. Ich habe wieder einfach dieses Thema einfach in dieser Bildzeitung gesehen, was ich an dem gebaggert habe. Und am Ende habe ich es auch geschafft. Und am Ende hat mich so oft abgewimmelt und immer wieder und hier und würde sich und so. Und dann hat es doch geklappt. Dann war das richtig erfolgreich.
Katharina Braun: Ja, und das ist aber, Ich finde, das ist ein ganz gutes Beispiel, was man bringen kann, wenn die Ungeduld auf der anderen Seite wieder zu groß wird. Ich bin ja auch ungeduldig. Ich finde es ja selber schrecklich. Es ist für mich ja genauso schlimm, wenn nichts passiert, wie für den Kunden, weil bei mir dann auch noch Existenzangst dazu kommt.
Nora Feist: Ja, das kommt noch dazu, ja. Wie spannend. Also, das heißt, Du bist aber mit der Entscheidung, selbstständig zu sein, deine Kunden aussuchen zu können, Sachen abgeben zu können, nicht alles alleine machen zu müssen, trotzdem happy, oder?
Katharina Braun: Ich bin so happy. Ich kann mir absolut nicht mehr vorstellen, irgendwo angestellt zu sein. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass man einfach frei hat. Ich fahre jetzt gleich, wenn wir fertig sind mit dem Gespräch, setze ich mich in mein Auto und fahre nach Italien für einen Monat und arbeite von da.
Nora Feist: Ja, wobei man muss sagen, kleine Werbung für unsere Agentur, dass man das bei uns ja auch machen könnte.
Katharina Braun: Ja, aber damals zum Beispiel, damals habe ich noch einen Monat unbezahlten Urlaub genommen, das machen zu können. Ihr habt das mittlerweile, habt ihr ja Workation in euren Werten mit drin. Aber das war eben damals noch nicht. Und das war auch damals, seit Corona hat sich das halt so nicht so verändert. Das machen ja dann Kinder.
Nora Feist: Genau. Ich meine, wir haben es ja vorher schon dann angeboten. Wir haben es ja irgendwann so auf dem Zelt auch gemacht. Aber ich glaube, du warst aber auch auf so einer Farm in Namibia oder so was. Also du hast ja auch noch, da hättest du, ich weiß nicht, ob du da noch nebenbei gearbeitet hättest für uns, aber das war ja nochmal andere Sachen, die du gemacht hast.
Katharina Braun: Ich war mit Caro, da waren wir für
Nora Feist: na auch für die Kinderwunschklinik. Das war der Testballon sozusagen. Ich musste dann zurück, Ich konnte das nicht machen und ihr habt dann quasi euch dann Airbnb gemietet und dann war es so ein bisschen so der Test, ob das überhaupt so klappt.
Katharina Braun: Ja, das war cool
Nora Feist: Eine aufregende Zeit auf jeden Fall.
Katharina Braun: Ja, voll. Das war auch damals schon so ein bisschen der Startschuss für mich, wie ich arbeiten möchte. Da habe ich Blut geleckt, weil ich einfach nicht die ganze Zeit in der Linie sitzen konnte. Miriam hat das ja auch immer schon gemacht. Sie hat ja aus Kapstadt verarbeitet. Da wart ihr schon offen. Aber es ist natürlich eine andere Freiheit, weil ich auch einfach sagen kann, ich will heute gar nichts machen.
Nora Feist: Das geht bei uns auch. Wir haben flexible Arbeitszeiten inzwischen. Wobei wir natürlich immer gucken müssen. Aber funktioniert ja, wenn ich weiß, ich mache das auch, wenn ich dann plötzlich auf meinen Kalender gucke und dann sehe ich, oh, ich habe gar keine Termine,
Katharina Braun: dann blocke ich ja
Nora Feist: manchmal diesen Tag auch und denke mir so mal gucken vielleicht ja genau also vielleicht bleibe ich auch trotzdem den ganzen Tag im Rechner sitzen aber vielleicht mache ich dann auch noch andere Dinge die privat wichtig sind ja
Katharina Braun: gleich kreativ oder hat irgendwie die gleiche Energie ja aber das ja Also es gibt Vor- und Nachteile vom Selbstständigsein. Einerseits, also was mir natürlich fehlt, sind so Brainstormings, wo man einfach ganz blöd alle Ideen, die man hat, in die Runde klärt. Und irgendwie am Ende gibt es dann doch was Gutes. Das fehlt natürlich und da ist ChatGPT einfach kein cooler Austauschpartner.
Nora Feist: Wobei, du musst nett sein, dann gibt's ja die besseren Ergebnisse.
Katharina Braun: Ich hab auch schon gesagt, wenn du nicht besser performst, dann geh ich zur Konkurrenz, und das funktioniert auch.
Nora Feist: Ja, aber er/sie lügt auch.
Katharina Braun: Ja, und kann nicht rechnen.
Nora Feist: Ja, genau. Rechnen geht lü... Und spuckt dir Sachen aus, die gar nicht stimmen, weil es trotzdem wieder irgendwo hergezogen hat.
Katharina Braun: Ja, na klar. Mit dem Rechnen ist auch, je mehr Leute, die nicht rechnen können, ChatGPT benutzen, umso blöder wird der wahrscheinlich nicht. Aber genau, deswegen ist Johannes ganz gut. Ich hab jetzt auch noch eine zweite Freundin, die irgendwann mit mir teilt. Das ist natürlich schon ganz schön, wenn man so einfach auch einen Austausch hat. Das fehlt schon manchmal und man ist ein bisschen alleine. Würde ich nicht nach Italien fahren oder müsste einkaufen gehen, würde ich wahrscheinlich auch einfach das Haus nicht mehr verlassen, weil ich einfach will. Ich arbeite von zu Hause, jetzt wohne ich in Grünau, was soll ich überhaupt irgendwo hin?
Nora Feist: Außerdem ist es grau draußen gerade.
Katharina Braun: Ja, eben. Und da muss man ein bisschen aufpassen, dass man irgendwie nicht so ein komischer Esemit wird. Und vor allem auch denkt, naja, alle meine Ideen, die ich habe, sind natürlich die besten, weil es gibt ja niemanden, der mir da mal spiegeln kann, dass es nicht so ist.
Katharina Braun: Und das ist schon, manchmal benutze ich meine Mama, oder guck mal, wer so im Umfeld, ob die das gut finden, was ich mache. Und Johannes eben. Johannes ist auch ein guter Kritiker. Und das fehlt manchmal. Oder Weihnachtsfeiern. Also wir haben jetzt z.B. Für unser...
Katharina Braun: Weil wir auch eine Weihnachtsfeier haben wollten, haben wir gesagt, dann haben wir da Agentur für einen Abend, die nennen wir Fake It. Und wir feiern halt und so weiter. Aber ja, es ist natürlich auch was anderes, ne? Ob man da ein Team mit 20 Leuten hat und mit denen Weihnachten feiert oder zu zweit, was man ständig machen kann.
Nora Feist: Okay, aber ich meine, wenn das jetzt die einzigen Probleme sind, dass du jetzt eine große Weihnachtsfeier hast, dann musst du das anders machen. Dann musst du so eine, musst du doch mal so eine Jubiläumsfeier oder keine Ahnung was machen und dir andere Leute einladen.
Katharina Braun: Ja, oder man gründet das. Ich meine, es gibt ja genug Netzwerkabende Und dann kann man ja auch sagen, hey, alle Einzelfreelancer, wir feiern jetzt alle zusammen unsere Einzelfreelancer-Weihnachtsfeier. Das ist eine gute Idee. Aber was natürlich ganz großes Plus ist, ich verdiene mehr. Ich muss nichts abgeben, außer, dass ich Tools bezahlen muss und das blöde Finanzamt. Aber ansonsten ist es natürlich mein, was ich da bekomme. Und das ist schon ein großer Vorteil.
Nora Feist: Weil du natürlich auch mehr Verantwortung trägst. Genau. Also das muss man, ich denke auch, dass das für sich jeder selbst entscheiden muss, ob das das Richtige ist für einen. Weil, genau, man muss dann doch irgendwie resilient sein oder nicht zu viel Angst haben. Und immer denken, das ist ja auch mein Mindset, dass ich mir immer nicht das Schlimmste vorstellen kann. Es gab auch mal in diesen, inzwischen gibt es uns schon fast 16 Jahre, also 15, und ich habe da vielleicht mal fünfmal so richtig meine Nacht nicht gewusst Oder mir da irgendwie die Gedanken gewählt so. Oder gedacht, oh Gott, wird alles nichts. Aber ansonsten immer positiv zu denken.
Nora Feist: Weil ich meine jetzt auch gerade mit dieser Corona und dann Ukraine-Krieg und dann, weißt du, überhaupt die ganze wirtschaftliche Lage, wo du immer denkst, ok, wann kommen wir in diesen vorher normalen Zustand, aber irgendwie passiert das nicht mehr, also muss man ja irgendwie damit umgehen und man muss eben trotz aller Krisen irgendwie immer positiv denken, weil sonst funktioniert das nicht.
Katharina Braun: Total. Also ich hatte kurzzeitig auch mal, ganz schön Angst als so die ganzen AI-Sachen aufkamen, da dachte ich, Mist, wird unser Job jetzt einfach obsolet?
Nora Feist: Manchmal, ja.
Katharina Braun: Es ist auch immer noch so, dass ich denke, wie lange ist die klassische PR überhaupt noch, weil es so gebraucht wird? Und dann strecke ich natürlich auch die Fühler aus und gucke, was könnte man vielleicht noch anbieten als Zusatz. Vielleicht machen wir auch Workshops. Mhm. Vielleicht verkaufen wir Webinare oder was weiß ich, ne? Oder machen was ganz anderes. Muss man halt mal schauen. Aber diese Ängstlichkeit, die kommt bei mir auch nur mal kurz. Wenn zufällig mal 3 Kunden auf einmal kündigen und man denkt, eine Woche später hat man irgendwie 5 coole Neukundenanfragen. Irgendwie fließt es so, und es geht immer weiter.
Katharina Braun: Da muss man wahrscheinlich der Typ für sein. Es gibt auch viele, die sind einfach gerne angestellt und wenn sie nach Hause gehen, ist der Job vorbei. Das habe ich halt nicht. Ich arbeite eigentlich immer.
Nora Feist: Ja und das ist genau, das ist ja auch die Frage, möchte man das sozusagen? Oder möchte ich halt im Umfeld arbeiten, wo ich irgendwie relativ frei bin? Aber trotzdem, ich kann es halt abgeben. Ich habe nicht am Ende die komplette Verantwortung, sondern da ist immer noch jemand, der seine Hand schützend über mich hält und verantwortlich dafür ist. Ich glaube, wir haben jetzt sonst zu lange gemacht. Es war ein sehr, sehr schöner Austausch.
Katharina Braun: Ja, finde ich auch.
Nora Feist: Sehr interessant auf jeden Fall. Ich hoffe auch für unsere Zuhörer:innen. Ich würde sagen, ich entlasse dich jetzt ab nach Italien.
Katharina Braun: Alles gut, danke. Sehr schön.
Nora Feist: Und dann sehen wir uns hoffentlich trotzdem vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt wieder, wenn wir vielleicht auch wieder unsere Alumni einladen. Mal schauen, wie es kommt.
Katharina Braun: Oder wir gehen mal ein Weinchen trinken.
Nora Feist: Oder wir gehen mal, genau, wir gehen mal. Ja, wenn du aus Grünau bitte kommst, nach Mitte, oder auf Kreuzberg
Nora Feist: oder so was.
Katharina Braun: Hier gibt es auch Kneipen.
Nora Feist: Dann möchte ich jetzt nicht wissen, wie der Wein schmeckt. Ehrlich gesagt.
Katharina Braun: Ich weiß nicht, ob die Wein haben.
Nora Feist: Siehst du, so fängt es schon an. Bei aller Liebe. Also im Sommer komme ich gerne vorbei und dann gehen wir da spazieren. Dann bringe ich den Weg Wein mit. Genau. Aber im Winter fahre ich doch jetzt da nicht hin.
Katharina Braun: Ist sehr einsam in Grünau im Winter.
Nora Feist: Ja, also das würde ich natürlich dann. Freelancer und in Grünau. Eine totale Eremit. Total.
Katharina Braun: Total.
Nora Feist: Sehr schön.
Katharina Braun: Gut, dann,
Nora Feist: Genau, es hat mich gefreut. Ich auch. Bis bald.
Katharina Braun: Bis bald, Nora.
Nora Feist: Wenn euch die neue Folge der Alumni Stories gefallen hat, gebt uns gerne eine positive Bewertung oder abonniert uns bei Spotify, YouTube und Co. Und hört oder schaut euch in der Zwischenzeit auch gern unsere anderen Alumni Stories mit ehemaligen Mashup-Mitarbeitenden an, mehr über uns und die Arbeit in der Kommunikationsbranche zu erfahren.
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